Saturday, 31 May 2014

Stressprävention: Kommunikation bringt Erfolg (mit Video Gespräch über Kollegialität und gute Führung)

Der Neurobiologe und Buchautor Prof. Dr. med. Joachim Bauer aus Freiburg hat in Hall erklärt, wie Aggression und Gewalt entstehen.

Über 400 Zuhörer kamen Dez. 2013 zum Vortrag in SCHWÄBISCH HALL, Aula des Schulzentrums West.

"Sie können das Aggressionspotential in ihrer Umgebung positiv beeinflussen", mit diesem Satz nahm Joachim Bauer Eltern, Lehrer und Interessierte mit auf einen virtuellen Rundgang durch die Komplexität des menschlichen Gehirnes.

Prof. Dr. med. Joachim Bauer
Der Professor der Albert-Ludwig-Universität Freiburg unterlegte in seinem Vortrag "Schmerzgrenze - vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt" seine wissenschaftliche Erkenntnis mit einem einfachen Beispiel: "Wer sich schon einmal den Finger in einer Tür eingeklemmt hat, kennt bestimmt das Gefühl von Wut und Ärger. Schmerz erzeugt Aggression. Dies ist von Natur aus nichts Negatives und bewirkt einen gewissen Lerneffekt".



Aber nicht nur körperlicher Schmerz erzeugt dieses Verhalten. Auch seelische Erfahrungen werden vom Gehirn in biologische Signale verwandelt und soziale Erfahrungen zu Mikrostrukturen geformt. 
Bauer spricht dabei von neuronaler Plastizität. 

Das Gehirn verfügt über die Möglichkeit, Nervenzellen sowie ganze Hirnareale anzupassen. Damit werden allerdings nicht nur positive, sondern auch negative Erfahrungen verankert.
Heranwachsende, die in ihrer Kindheit misshandelt worden sind, speichern dies in ihrem Gehirn. Kindesmisshandlung beginnt bereits dort, wo Kinder durch Strafen, Klapse, Überforderung oder Liebesentzug geschädigt oder durch Äußerungen geängstigt und herabgesetzt werden und ein Gefühl der Wertlosigkeit erfahren.


Opfer solch seelischer Gewalt werden ausgegrenzt und fühlen sich gedemütigt.
"Soziale Ausgrenzung aktiviert die neurobiologische Schmerzmatrix, aus Psychologie wird Biologie", erläutert Bauer die Vorgänge im menschlichen Gehirn. 
"Junge Menschen haben einen neurobiologisch begründeten Hunger nach Gemeinschaft, Bindung und Akzeptanz", erklärt er.

Wird dies nicht erfüllt, läuft der Betroffene Gefahr, seine Motivation in Suchtdrogen zu suchen.
"Sie müssen mit Ihren Kindern ernsthaft ins Gespräch kommen. Sie dürfen sagen, dass Sie sich Sorgen machen, aber ohne Schimpfworte", rät er Eltern und Lehrern.
"Wertschätzung heißt nicht, dass man Kinder in Watte packt. Feedback, Lob und Beachtung stärken die Zugehörigkeit. Das Erfolgsprogramm des Menschen ist doch, dass wir verbal miteinander kommunizieren können. Kinder müssen lernen, ihre Wut mit denen zu besprechen, die es etwas angeht", fährt der Neurobiologe fort.


Erfährt ein Kind Schmerz, Ausgrenzung, Demütigung oder Unfairness, erzeugt dies Angst, Ekel, Stress und Erregung in den Mandelkernen. 
Diese sind im Kerngebiet des Gehirns und wesentlich an der Entstehung der Angst beteiligt.

"Der sogenannte Bottom-Up-Drive verursacht bei einem Angstgefühl, dass der Mensch in Wut gerät. Die Top-Down-Control schützt dagegen davor, diese Wut unkontrolliert auszuleben. Diese Kontrollfunktion ist die Erfolgsfahrkarte der Evolution. Daher steckt der Mensch nicht mehr in den Sümpfen fest", umschreibt Bauer auf humorvolle Weise die Reaktion im Gehirn.

"Die Art, wie wir uns körperlich bewegen und was wir sagen, löst bei unserem Gegenüber eine Resonanz aus. Man müsste ja zum Beispiel schon ein sauverbohrter Schwabe sein, wenn das gut aufgelegte Enkelkind mit seiner Fröhlichkeit nicht anstecken kann", resümiert Bauer.

Original Artikel SYBILLE MUNZ, Link: HALLER TAGBLATT
Empfehlung von Business Doctors, Graz, Österreich

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You Tube: Published on 5 Feb 2014

Univ.-Prof. Dr. Joachim Bauer
"Kollegialität und gute Führung"

Arbeit kann beglücken oder bedrücken. Arbeit kann gesund oder krank machen. Arbeit kann Sinn und Befriedigung geben oder zum körperlich-seelischen Zusammenbruch führen. 
Wovon hängt es ab, ob uns die Arbeit gut tut oder krank werden lässt?
Univ.-Prof. Dr. Joachim Bauer erklärt im Gespräch mit Dr. Franz Josef Köb die neuesten  aufregenden und faszinierenden Forschungsergebnisse aus der Sicht der Hirnforschung.






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Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten:
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