In keinem anderen Bundesland ist die Arbeitslosigkeit im Mai so stark gestiegen wie in der Steiermark. Die größten Probleme gibt's in all jenen Bereichen, die stark von der öffentlichen Hand abhängig sind.
Zahlen für die Steiermark
In der Steiermark war der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit +10,3 Prozent überdurchschnittlich hoch. Eine deutlichere Entspannung der Arbeitslosigkeit gelingt laut AMS nicht, weil die steirischen Betriebe trotz guter Auftragslage in der Einstellung von neuen MitarbeiterInnen verhalten agieren.
Am steirischen Arbeitsmarkt hat sich auch im Mai die erhoffte positive Trendwende nicht eingestellt. Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um mehr als zehn Prozent ist die Steiermark der traurige bundesweite Spitzenreiter. Steiermarkweit wurden im Mai um 2700 Arbeitslose mehr registriert als noch vor einem Jahr. Insgesamt sind knapp 30.000 Steirer ohne Arbeit, addiert man noch die Schulungsteilnehmer, liegt die Zahl bereits bei mehr als 38.000.
AMS-Chef Karl-Heinz Snobe verweist insbesondere auf zwei Aspekte.
Zum einen seien jene Wirtschaftszweige, die besonders stark von Aufträgen der öffentlichen Hand abhängig sind, etwa der Bau-, der Gesundheits- und der Sozialbereich, stark betroffen. Auf der anderen Seite gebe es viele Betriebe, bei denen die Auftragslage zwar gut sei, "die sich aber nicht trauen, neue Mitarbeiter einzustellen.
Unternehmer sagen uns sogar, dass sie eigentlich Bedarf hätten und dass die Zahl der Überstunden im Betrieb steigt", so Snobe. Doch die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit in Verbindung mit den negativen Erfahrungen aus der Krise hätten viele Betriebe sehr vorsichtig werden lassen. Das spiegelt sich auch im starken Rückgang der offenen Stellen wider - sie sind um 664 auf 4249 gesunken.
Von einer "Arbeitsmarktkrise" will Snobe dennoch nicht sprechen. So zeige sich etwa, dass die Zahl der offenen Lehrstellen um 26,4 Prozent gestiegen ist. "Das zeigt ein Grundvertrauen der Unternehmen in die wirtschaftliche Entwicklung, in Krisenzeiten sind Jugendliche immer unmittelbar und stark betroffen." Das sei nicht der Fall.
Ein enormes Problemfeld tut sich bei den über 50-Jährigen auf - eine Gruppe, die als besonders schwer zu vermitteln gilt. Der Anstieg in dieser Altersgruppe lag im Mai bei 13,6 Prozent, es gibt 6500 Betroffene. "Das ist eine große Herausforderung, der wir uns noch viel stärker annehmen müssen." So seien in den Bereichen Schulung und Coaching neue spezielle Angebote ausgearbeitet worden.
Lichtblicke
Als vergleichsweise stabiler Faktor erweist sich in der Steiermark weiterhin der produzierende Sektor. Doch auch hier sind zuletzt kaum neue Arbeitsplätze entstanden. Die jüngste Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung zeichnet ein durchaus optimistisches Bild - demnach geht jeder fünfte steirische Industriebetrieb im Laufe der nächsten drei Monate von einem steigenden Beschäftigtenstand aus. "An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert", so IV-Geschäftsführer Thomas Krautzer, zumal der aktuell niedrige Euro-Kurs der exportorientierten Industrie "derzeit massiv hilft".
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