Monday, 20 August 2012

Burn-out ist keine Modeerkrankung


Neuer Verein "Burn Aut" 
will Diskurs über Arbeitsqualität führen


Hyperaktivität und Bereitschaft zu unbezahlten Überstunden - so kann sich ein Burn-out am Anfang äußern. Fast alle Berufsgruppen sind betroffen. Der Begriff "Burn-out" stehe zwar immer wieder in den Schlagzeilen, die Informationslage sei aber schlecht, kritisierte Michael Musalek, ärztlicher Direktor des Anton Proksch Instituts, bei einer Pressekonferenz in Wien. Der neu gegründete Verein "Burn Aut" will nun zu einem seriösen öffentlichen Diskurs beitragen. Er fordert zudem die zahlenmäßige Erfassung der Betroffenen.


Änderung des Arbeits- und Erholungsverhaltens
Wer vom Burn-out betroffen ist, fühlt sich ausgelaugt und kann die gewohnte Leistung nicht mehr erbringen. Zumindest hat der Betroffene selbst diesen Eindruck. Auch gegenüber den Menschen, mit denen er arbeitet, hat der Erkrankte eine negative Einstellung, erklärte der Neurologe Wolfgang Lalouschek. Abhängig sei dieses "hochkomplexe Phänomen" von der psychischen Verfassung des Betroffenen und von den Arbeitsbedingungen. Nicht jeder, der Symptome hat, sei aber schon krank, betonte Musalek. Werden diese ersten Anzeichen - dazu gehören Hyperaktivität und die Bereitschaft zu unbezahlter Mehrarbeit - richtig eingeordnet, sei eine Behandlung gar nicht notwendig. In diesem Fall reiche eine Änderung des Arbeits- und Erholungsverhaltens aus.


In einer späteren Phase könne man aber sehr wohl von einer Krankheit sprechen. Eine Therapie müsse dann eine medizinische Komponente haben, sagte Lalouschek. Zum Erfolg können aber auch eine Psychotherapie oder ein Coaching führen. Der schwierigste Teil der Behandlung ist die Neugestaltung des Lebens, waren sich die Mediziner einig. Wichtig sei es, auch die Angehörigen in die Therapie einzubeziehen, da dieses Leiden Auswirkungen auf das soziale Umfeld der Betroffenen hat.

Der Verein "Burn Aut" möchte sich in Österreich als Kompetenzzentrum für Arbeitsqualität und Burn-out etablieren und eine Plattform sein, die interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht.



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Deutsch: Buch link:
 "Don't Panic: Du bist nicht allein"
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